Newsletter-Design
Barbara Aichinger
Warum und wie du deine Newsletter-Liste wachsen lässt
In einer Zeit, wo Aufmerksamkeit das neue Gold geworden ist, haben fade Newsletter nichts mehr verloren. Wer es schafft, in der Informationsflut, in der wir leben, seine Newsletter-Liste aufzubauen, hat die Chance, mit wirklich interessierten Menschen zu reden – unabhängig von irgendwelchen Algorithmen. Und sollte morgen ein großer Server-Crash bei Meta oder LinkedIn stattfinden, kannst du dich entspannt zurücklehnen und wissen: Mein Newsletter wird trotzdem ankommen und weiterhin über mich und mein Tun informieren. 
Newsletter sind wieder sexy – sofern du es richtig machst. Hör auf, planlos zig Social Media Kanäle zu bedienen. Schicke deine Infos an Leute, die sie auch lesen wollen.
Hier erkläre ich dir, wie das geht:
Regel Nr. 1
Sei 1 Mensch und setze auf den freien Willen
Stell dir vor, jemand kommt auf dich zu und schreit dir ins Ohr, welche neuen Produkte er oder sie hat. Das fühlt sich sicher aggressiv und unpassend an, oder? Leider haben wir uns mittlerweile daran gewöhnt, dass uns jemand ungefragt sein neuestes Angebot entgegenwirft. Wir sehen Plakatwände, über die wir nie abgestimmt haben und können online nur mittels Ad-Blocker halbwegs werbefrei Informationen suchen und finden.
Wenn wir dann auch noch ungefragt Newsletter bekommen, ist unsere erste natürliche Reaktion darauf Ignoranz (Klick auf den Papierkorb) oder die einzige Vermeidungsstrategie, die uns geboten wird: Wir klicken auf "abmelden" (was in Europa zum Glück per Gesetz möglich sein muss). Dabei ist es garnicht so schwer, freiwillige Abonnentinnen zu finden, die wir mit unseren Infos nicht nerven, sondern im Gegenteil sogar erfreuen.
Regel Nr. 2
Spann dir einen roten Faden
Die Grundfrage, die du dir dabei stellen solltest, lautet: Warum sollte jemand deinen Newsletter wollen? Welche Infos benötigen die Leute von mir? Was könnte sie interessieren? Und dann mach genau das.
Schick den Leuten die Infos, die sie brauchen, die Tipps, die sie interessieren oder die Story, die sie gut in den Tag starten lässt. Bereichere sie, anstatt ihnen Zeit zu stehlen. Das sollte eigentlich Regel Nr. 1 sein, aber zuerst brauchst du ihre Einverständnis dafür.
Regel Nr. 3
Mach den Newsletter offen-sichtlich
Du hast also jetzt ein Konzept. Deine Abonnentinnen wollen zum Beispiel alle Tipps innerhalb deiner Spezialgebiete und sie möchten gerne als erstes erfahren, wann das nächste Event oder dein Workshop stattfindet. Jetzt liegt es an dir, dass du ihnen auch mitteilst, was sie in deinem Newsletter erwartet und wie sie sich anmelden können. Und zwar überall da, wo deine Abonnentinnen sich rumtreiben. Aber jetzt bitte nicht schüchtern werden, sei selbstbewusst und sag prägnant und klar, worum es geht, und wo sie sich zu deinem Newsletter anmelden können. Das kann passieren durch:
Mundpropaganda: Rede über deinen Newsletter, so als würdest du über ein neues Hobby reden
Social Media: Mach einen Post, eine Story, einen Tweet über deinen neuen Newsletter und verlinke das Anmeldeformular
Banner oder andere offensichtlichten Elemente auf deiner Webseite: Weise auf deinen Newsletter hin und die Inhalte, die darin gegeben werden und gib den Webseitenbesucher:innen einen Grund sich anzumelden
Einbindung in die Hauptnavigation: Verlinke das Anmeldeformular auch im Hauptmenü deiner Webseite und verschaffe ihm so mehr Präsenz und einen kurzen Weg zur Anmeldung
Info auf Produktbeilagen oder in Foldern: Auch auf gedruckten Werbemitteln kann dein Newsletter erwähnt werden, hier verschafft ein QR-Code zum Anmeldeformular eine gute Option für Interessent:innen
Deine E-Mail-Signatur: Auch hier kannst du deinen Newsletter mit einem kreativen, gut ausgewählten Spruch verlinken

Dieses Anmeldeformular ist prominent auf der Startseite der Webseite vom Weingut Aichinger platziert und erklärt kurz und knapp, was einen im Newsletter erwartet. Die Fragestellung spricht Menschen an, die informiert werden wollen, auch wenn sie nicht so oft persönlich vorbeischauen.
Regel Nr. 4
Sei großzügig mit deinem Wissen
Würdest du halbherzige, halb-informative oder gar kryptische Post lesen? Pfui, oder? Du musst nicht alles, was dir am Herzen liegt, raushauen, aber schreib über etwas, das dich selbst begeistert und/oder über das du sehr viel weißt. Und geize dabei nicht mit deiner Expertise und den notwendigen Infos. Deine Leser:innen werden im besten Fall ein klein wenig schlauer und behalten dich als ziemlich intelligente Person, die sich in ihrem Gebiet gut auskennt, im Hinterkopf.
Du kannst ihnen auch ein Freebie mit wertvollen Infos anbieten, um ihnen deinen Newsletter schmackhaft zu machen. Wenn dein Wissen anderen weiter hilft, hast DU ihnen geholfen. Das ist für sie dann Grund genug, dass sie dich oder deinen Newsletter an andere weiter empfehlen oder dich selbst um Hilfe bitten, wenn sie diese benötigen. Wichtig dabei ist natürlich, dass sie dich verstanden haben, wo wir bei der nächsten Regel sind:
Regel Nr. 5
Sprich mit Menschen, sprich verständlich
Ja, du kennst alle Fachbegriffe und hast das womöglich alles studiert. Aber deine Leser:innen zum Großteil höchstwahrscheinlich nicht. Es sei denn, deine Zielgruppe sind auch alle Experten in deinem Gebiet und haben deshalb deinen Newsletter abonniert.
Lass die Gesamtheit deiner Leserschaft an deinem Wissen teilhaben und drücke dich so aus, dass das Lesen Spaß macht und keine unnötigen Fragezeichen aufwirft. Stell dir einfach vor, du redest mit einer Nachbarin oder einem alten Bekannten. Würdest du da reden wie ein Lexikon? Bleib einfach locker und du selbst.
Regel Nr. 6
Halte dein Versprechen & bleib konsistent
Wenn du alle bisherigen Regeln befolgt hast, dann abonnieren deinen Newsletter vor allem Leute, denen du bestimmte Inhalte versprochen hast, für die sie sich tatsächlich interessieren. Nun liegt es nur noch an dir, dieses Versprechen auch einzuhalten, und das nicht nur zwei Mal im Jahr.
Bestimme für dich selbst eine gewisse Regelmäßigkeit und halte dich daran. Wenn deine treuen Leser:innen sich darauf verlassen, dass sie einmal im Monat wichtige Infos bekommen, dann schick ihnen diese auch einmal im Monat. Viele Abmeldungen passieren, weil plötzlich ein Newsletter in der Inbox landet, für den wir uns vor Ewigkeiten angemeldet, aber nie was bekommen haben. Zeig, dass du einhältst, was du versprichst und erzeuge damit großes Vertrauen in dich und deine Fähigkeiten. Und am allerwichtigsten:
Regel Nr. 7
Hab Spaß!
Keinem ist geholfen, wenn du dich zwingst, irgendwas zu machen, das dir nicht gefällt. Du schreibst nicht gern? Lass es. Du drückst dich lieber visuell aus? Mach das. Mach Pause, wenn du keinen Spaß mehr hast und hör nie auf, neues zu probieren und deine Komfortzone zu erweitern. Mach auch mal was Verrücktes (aber Ungefährliches). Sei du selbst und hab Spaß!